
Patrozinium zu Ehren des heiligen Othmar
In Gaißau wurde am 16. November das Patrozinium zu Ehren des heiligen Othmar gefeiert. Die feierliche Messe wurde vom Kirchenchor musikalisch gestaltet und stand ganz im Zeichen des Miteinanders der Pfarrgemeinde. Ein besonderer Blickfang war das restaurierte Turmkreuz, das gemeinsam mit der frisch renovierten Kugel vor dem Altar aufgestellt war.
Die in der Kugel befindlichen historischen Dokumente lagen offen und gaben Einblick in vergangene Zeiten, darunter Geldscheine aus der Zeit der Monarchie und mehrere handgeschriebene Rollen. Wie bei jeder Öffnung wurden der Kugel auch neue Stücke hinzugefügt. Neben einem Brief der Pfarrgemeinde kommen weitere besondere Beiträge dazu.
Die Ministrantinnen und Ministranten des Pfarrverbands haben sich mit der Zukunft auseinandergesetzt und Plakate gestaltet, auf denen sie ihre Wünsche notierten. Auffallend ist, dass dabei keine persönlichen Vorteile im Vordergrund stehen. Niemand wünscht sich Reichtum, Schönheit oder Berühmtheit. Stattdessen geht es um Anliegen wie mehr Schutz für Tiere, mehr Verantwortung im Umgang mit der Erde und die Möglichkeit für Frauen, offizielle kirchliche Ämter zu übernehmen. Ergänzend wird ein Baum mit den Fingerabdrücken der Ministrantinnen und Ministranten – digital verkleinert – seinen Platz in der Kugel finden.
Im Festgottesdienst wurde die Baustelle rund um die Kirche thematisiert. Sie diente als Sinnbild für Erneuerung: Nicht nur am Gebäude wird gearbeitet, auch im Inneren der Gemeinde bewegt sich etwas. Eine Baustelle zeigt, dass etwas entsteht, dass etwas wächst – mitten im Dorf. Kirche ist nicht nur das Gebäude, Kirche sind die Menschen, die ihr Leben einhauchen. Beim anschließenden Zusammensein war dieses Miteinander deutlich spürbar. Ein Dank gilt Jens Blum aus Höchst für die gespendeten Äpfel sowie Richard Gehrer, der den Tag ehrenamtlich fotografisch begleitet hat.
Elisabeth Haschberger